34 ©Gabriele (Wilma Jung) Ein kleiner kleiner Stern ganz groß Stern ganz groß Es war einmal ein kleiner Stern, der fühlte sich im gigantischen Universum ungesehen. Die anderen Sterne leuchten viel heller als ich, dachte der kleine Stern traurig. Sie sind viel größer und schöner. Ich weiß gar nicht, was ich tun soll. Sein schwaches Licht wurde noch ein wenig trüber und verlor etwas mehr von seinem hellen Glanz. Das bemerkte der Engel Galian, ein Schutzengel für alle Fälle. Er war mit vielen anderen Engeln dafür zuständig, dass die Sterne, Planeten und Galaxien im gesamten Universum hell strahlten, es ihnen gut ging und sie ihre Aufgaben erfüllen konnten. Der kleine Stern ist schon so lange traurig und ich konnte ihm nicht helfen, da wende ich mich jetzt besser an Gott persönlich, dachte Galian und drehte sich um. Er sprach zu Gott, der sich überall aufhielt und präsent war. Trotzdem brauchte Gott seine Helfer, die ihm besondere Situationen schilderten und mitteilten. Schließlich war Gott mit vielen Tätigkeiten gleichzeitig beschäftigt. Es waren ständig Ideen für das Wachstum des Universums zu entwickeln, entsprechende Wachstumspläne zu schmieden und diese dann auch noch umzusetzen. Das konnte Gott schon sehr in Anspruch nehmen. Deshalb hatte er schon zu Anbeginn der Zeit dafür gesorgt, dass er genügend Helfer hatte, die ihm zur Seite standen und viele Aufgaben abnehmen konnten. Damit zu seiner Gewißheit das Universum sicher und bestens funktionierte. Galian erklärte Gott etwas aufgeregt: Der kleine Stern, der sich in der Nähe der Erde wohnt, so etwa 1 Million Lichtjahre von ihr entfernt und der sich rechts von der Milchstraße der Erde befindet, ist gerade sehr traurig. Ich habe bisher für ihn nicht das Richtige gefunden, was ihm helfen könnte, bedauerte Galian und senkte den Kopf. Gott lächelte und zeigte dies durch ein noch helleres Strahlen seines goldenen Lichtes. Heute kümmere ich mich persönlich um den kleinen Stern, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Er war schon so oft traurig, dass er jetzt den persönlichen Kontakt zu mir benötigt. So sprach Gott mit der liebevollen Stimme, wie er sich immer äußert. Mit Worten, Gedanken, Gefühlen oder dem Leben selbst. Gott findet stets den passenden Moment und die angemessenen Handhabungen,um sich auszudrücken und verständlich zu machen. Jedenfalls für diejenigen, die es gelernt haben, ihn zu hören, zu fühlen, zu sprechen. Dem kleinen Stern näherte sich Gott als goldenes, warmes Licht und fragte: Stern, was macht dich so traurig? Ach, erwiderte der kleine Stern, ich bin so nutzlos. Alle anderen Sterne sind größer als ich und leuchten viel heller. Außerdem haben sie eine Aufgabe. Sie gehören beispielsweise zu einem Sternbild und vervollständigen es. Oder sie sind Teil einer Galaxie, einer Milchstraße, und malen wunderschöne Bilder der Galaxie mit den anderen Sternen an den Himmel. Ich jedoch bin hier ganz allein, gehöre zu niemandem und habe keine Aufgabe. Gott lächelte, und das goldene Licht wurde noch goldener und strahlender. Stern, das glaubst du doch nur, weil du dich mit den anderen Sternen vergleichst. Dabei ist jeder von euch Sternen einzigartig, großartig und ein unverzichtbarer Teil für die ausgewogene Harmonie des gesamten Universums. Ihr alle seid aus meiner Liebe entstanden, ihr alle seid also ein Teil Gottes, auch DU. Und du bist viel größer als du glaubst, fuhr Gott fort. Du siehst nur deinen Sternenkörper, der wirklich größer sein könnte, meinte Gott nachdenklich. Doch du bist noch sehr viel mehr als nur dein Sternenkörper. Ich habe dir eine besondere Fähigkeit mitgegeben. Du kannst dein Licht hell und strahlend, glitzernd leuchten lassen. Deine Leuchtkraft des Lichtkörpers, der du auch bist, ist grenzenlos. Das brauchst du dir nur vorzustellen, es wirklich zu wollen und zu glauben, und schon ist es so. Versuch es doch einfach, forderte Gott den kleinen Stern freundlich-liebevoll auf. Der kleine Stern dachte: Das hört sich wirklich leicht an, ich teste es, ich kann sowieso nur Urheberrecht: Lydia Bringmann, St. Andreasberg 35
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